Passivhaus

In Zeiten wachsender Umweltbedenken und steigender Energiekosten gewinnt nachhaltiges Bauen immer mehr an Bedeutung. Das Passivhaus ist eine der effektivsten Bauweisen, welche durch hohe Energieeffizienz den Bedarf an Kühl- und Heizenergie minimiert. Dank intelligenter Planungs- und Konstruktionsmethoden leistet das Passivhaus einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und verfügt zugleich über ein angenehmes und gesundes Wohnklima.

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Kurz & Kompakt: Zusammenfassung

  • Definition und Prinzipien: Entwickelt in den 1980er Jahren zielt das Passivhaus-Konzept auf Umweltfreundlichkeit und hohe Energieeffizienz ab. Es basiert dabei auf den Prinzipien der optimalen Gebäudeform, kontrollierter Belüftung mit Wärmerückgewinnung, sehr guter Wärmedämmung und dichten Fenstern und Türen.

  • Energieeffizienz und Komfort: Der maximal erlaubte Primärenergiebedarf von Passivhäusern liegt bei 60 kWh m a für Passivhaus „Classic“, 45 kWh m a für Passivhaus „Plus“ und 30 kWh m a für Passivhaus „Premium“. Aufgrund der durchdachten Bauweise bieten Passivhäuser eine reduzierte Heizkostenbelastung und eine besonders hohe Lebensqualität.

  • Planung und Bau: Der Bau von einem Passivhaus bedarf einer sorgfältigen Planung, hochwertiger Materialien und beinhaltet spezifische Bauvorschriften. Im Vergleich zu Standardhäusern sind die Baukosten für ein Passivhaus höher, allerdings können die Kosten mittels staatlicher Förderungen und Zuschüsse reduziert werden.

  • Vergleich mit anderen Bauweisen: Passivhäuser weisen im Vergleich zu Standardbauweisen einen deutlich geringeren Energiebedarf auf und punkten zudem mit niedrigeren Betriebskosten. Gegenüber Niedrigenergiehäusern bieten Passivhäuser höhere Energieeinsparungen und mehr Wohnkomfort.

Was ist ein Passivhaus?

Bei einem Passivhaus handelt es sich um ein nachhaltiges Baukonzept, welches auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs für Kühlung und Heizung auf ein Minimum abzielt. Dank intelligenter Planungs- und Konstruktionsmethoden ermöglicht das Passivhaus ein angenehmes Wohnklima bei gleichzeitigem signifikanten Beitrag zum Umweltschutz.

Definition und Grundlagen

Entwickelt wurde das Passivhaus-Konzept bereits in den späten 1980er Jahren in Deutschland. Seitdem hat es sich zur zukunftsweisenden Bauweise etabliert. Das Passivhaus umfasst folgende grundlegende Prinzipien:

  • eine optimale Gebäudeform und Gebäudeausrichtung mit Orientierung an der Sonneneinstrahlung

  • eine sehr gute Wärmedämmung

  • eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

  • dicht schließende Türen und Fenster

Ziele und Vorteile eines Passivhauses

Die Ziele von einem Passivhaus sind vor allem Umweltfreundlichkeit und hohe Energieeffizienz. Durch den minimierten Heizbedarf erfolgt ein verringerter CO2-Ausstoß und ein verringerter allgemeiner Energieverbrauch. Dies sorgt zugleich für eine höhere Lebensqualität und einen verbesserten Wohnkomfort, da die Hausbewohner eines Passivhauses in einem wohltemperierten, luftreinen Innenraum leben. Ökologisch und auch ökonomisch attraktiv ist das Passivhaus zudem auch durch langfristige, erhebliche Einsparungen, welche aus der Reduzierung der Energiekosten resultieren.

Praktische Vor- und Nachteile eines Passivhauses

Vorteile eines Passivhauses:

Nachteile eines Passivhauses:

Die Prinzipien des Passivhaus-Designs

Beim Passivhaus-Design handelt es sich um einen innovativen Ansatz zur Schaffung energieeffizienter Gebäude, welcher Umweltbewusstsein und Komfort miteinander verbindet. Durch die konsequente Anwendung spezifischer Prinzipien kann der Heizbedarf gesenkt und die Energiekosten minimiert werden.

Energetische Anforderungen und Passivhaus Standard

Hinsichtlich der energetischen Anforderungen zielt ein Passivhaus auf eine Minimierung des Heizbedarfs ab. Erreicht wird dies durch eine Vielzahl an Maßnahmen, welche die Energieeffizienz des Passivhauses maximieren. Erreicht wird dies durch die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie. So zum Beispiel mittels eines durchdachten Konzepts, sodass die passive Solarwärme im Winter genutzt wird und eine Überhitzung im Sommer vermieden wird.

Passivhaus Standards und der kwh m a

Galt vor einigen Jahren noch ein Grenzwert von 120 kWh/mA, so lautet der Grenzwert zur Sicherstellung der Energieeffizienz von Passivhäusern maximal 60 kWh/m3. Dabei erfolgt die Einteilung in drei Qualitätsklassen bzw. Passivhaus Standards:

  • Passivhaus Gebäudestandard „Classic“ mit einem erlaubten Primärenergiebedarf von maximal 60 kWh m a

  • Passivhaus Gebäudestandard „Plus“ mit einem erlaubten Primärenergiebedarf von maximal 45 kWh m a

  • Passivhaus Gebäudestandard „Premium“ mit einem erlaubten Primärenergiebedarf von maximal 30 kWh m a

Gebäudehülle und Dämmung

Eine entscheidende Rolle spielt zudem auch die Gebäudehülle beim Passivhaus-Design. Um Wärmeverluste zu vermeiden, sind die Anforderungen an die Dämmung von Dach, Boden und Wänden besonders hoch. Zudem ist eine äußerst sorgfältige Planung und Ausführung notwendig, um Wärmebrücken zu minimieren. Schließlich handelt es sich dabei oftmals um Schwachstellen in der Gebäudehülle, welche den Energieverlust steigern.

Fenster und Verschattung

Einen weiteren zentralen Aspekt beim Passivhaus stellen die Fenster dar. Die Anforderung an diese sind besonders spezifisch. Und dies vor allem im Bezug auf den U-Wert, welcher die Wärmeleitfähigkeit beschreibt. Standard beim Passivhaus ist die Dreifachverglasung, denn damit kann eine optimale Wärmedämmung erreicht werden.

Zudem spielen auch Verschattungssysteme eine wichtige Rolle. Diese verhindern eine Überhitzung der Innenräume im Sommer und maximieren im Winter die einfallende Sonnenwärme.

Lüftungssysteme

Die Lüftungsanlagen im Passivhaus sind ein weiterer Schlüssel zu dessen energetischen Vorteilen. So sind die Lüftungsanlagen mit einem praktischen Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet. Dieses sorgt für ein Vorheizen der frischen Zuluft durch Nutzung der Innenraum-Abluft.

Die Vorteile solcher Systeme liegen neben der hohen Energieeffizienz auch in der merkbaren Verbesserung der Raumluftqualität mittels eines steten Luftaustausches.

Vor- und Nachteile von Lüftungsanlagen werden auch im folgenden Video ausführlich vorgestellt. 

Passivhäuser Planung und Design

Passivhäuser gelten als Vorreiter der energieeffizienten Bauweise und bieten eine zukunftsweisende Lösung in Sachen nachhaltiges Wohnen. Beim Design und der Planung von einem solch besonderen Haus müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden, welche sowohl das ökologische Gleichgewicht als auch die Funktionalität fördern.

Architektonische Planung

Die architektonische Planung von einem Passivhaus umfasst mehrere grundlegende Gestaltungskriterien. Dazu zählen:

  • die optimale Ausrichtung des Hauses zur Sonne, um von natürlicher Wärme und natürlichem Licht bestmöglich zu profitieren

  • eine kompakte Gebäudeform, um den Wärmeverlust zu minimieren

Das Design umfasst die Passivhaus-Prinzipien wie luftdichte Bauweise, hochentwickelte Heiztechnik und hervorragende Dämmung. Alle diese Elemente zusammen sorgen für ein Maximum an energetischer Effizienz, einer positiven Energiebilanz und hohen Wohnkomfort. Hinzu kommen große Fensterflächen an der Südseite des Gebäudes, wodurch passive solarthermische Gewinne ermöglicht werden. Gut platzierte Überstände schützen vor Überhitzung im Sommer.

Wahl der Materialien

Eine zentrale Rolle in der Passivhaus-Planung spielt die Wahl der Materialien. Energieeffiziente und nachhaltige Baustoffe sind entscheidend für die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes. Häufig eingesetzte Materialien beim Passivhaus sind zum Beispiel:

  • Holz, welches nicht nur hervorragende Dämmwerte aufweist, sondern auch CO2 speichert

  • Hanf, das eine gute Wärmedämmung bietet und umweltfreundlich ist

  • spezielle Dämmmaterialien wie mineralische Dämmstoffe oder Zellulose, die allesamt sehr hohe Isolierwerte aufweisen und zudem aus natürlichen oder recycelten Rohstoffen bestehen

Energiebedarf und -quellen

Bei einem Passivhaus erfolgt die Berechnung des Energiebedarfs anhand spezifischer Kriterien wie der Gebäudeausrichtung, der verwendeten Materialien und der Wohnfläche. Zum Beispiel: Ein Passivhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche verfügt bei optimaler Planung und optimaler Ausführung über einen Heizwärmebedarf von unter 15 kWh pro Quadratmeter bzw. 15 kWh/m3.

Für die Energieerzeugung wird beim Passivhaus auf erneuerbare Energien gesetzt. Also Windkraftanlagen, Solarthermie für die Warmwasserbereitung und Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung. Eine solche Kombination aus aktiven und passiven Energiequellen sorgt für nahezu energieautarkes Wohnen.

Kosten und Finanzierung

Passivhäuser werden zunehmend beliebter. Und dies nicht nur aufgrund ihres hohen Wohnkomforts, sondern auch aufgrund ihrer umweltfreundlichen Bauweise. Doch die Anfangsinvestitionen stellen Bauherren oftmals vor Herausforderungen.

Baukosten eines Passivhauses im Vergleich zu einem Standardhaus

Der Bau eines Passivhauses ist im Vergleich zu einem Standardhaus teurer, da höhere Anforderungen an die Dämmung, Fensterqualität und technische Ausstattung gestellt werden. Im Durchschnitt liegen die Baukosten etwa 20 % höher als bei herkömmlichen Häusern. Während für ein Standardhaus Baukosten von 3.000 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter üblich sind, müssen Bauherren beim Passivhaus mit 3.500 bis 4.200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wesentliche Kostenfaktoren sind dabei die hochwertigen Materialien, wie Fenster mit Dreifachverglasung, sowie spezielle Lüftungssysteme, die bis zu 15.000 Euro kosten können.

Obwohl die Anfangsinvestitionen höher ausfallen, können diese durch die langfristigen Einsparungen bei den Betriebskosten ausgeglichen werden. Dank der Energieeffizienz eines Passivhauses können erhebliche Einsparungen bei den Heiz- und Energiekosten erzielt werden. Eine exakte Kostenschätzung sollte auf Basis von Angeboten verschiedener Bauunternehmen erfolgen, um den individuellen Anforderungen des Projekts gerecht zu werden.

Häufig ist die Preisdifferenz aber zu hoch und der Mehrpreis wird auch durch eingesparte Betriebs- und Energiekosten nicht mehr reingeholt. Daher kann es vorteilhafter sein kein Passivhaus zu bauen, sondern lieber ein KfW 40 oder KfW 55 Haus zu bauen. Empfohlen wird hier Firmen mit gutem Preis- Leistungsverhältnis zu suchen. Wer hierbei Hilfe benötigt, der meldet sich gerne bei uns für ein paar Tipps. 

Fördermöglichkeiten und Zuschüsse

Für den Bau von einem Passivhaus stehen den Bauherren verschiedene staatliche Förderungen zur Verfügung, wodurch die finanzielle Belastung spürbar gesenkt werden kann. So zum Beispiel:

  • KfW-Förderung für energieeffizientes Bauen mit zinsgünstigem Förderkredit und Tilgungszuschuss

  • Förderungen der Länder wie die LfA Förderung der Förderbank Bayern

  • regionale bzw. lokale Förderprogramme

  • BMWi – Stromvergütung, Zuschuss für Anlagentechnik gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz

  • Zuschuss des Pro Passivhaus e.V. – Passivhausförderung

  • Zuschüsse mancher Energieversorger zur Anlagentechnik

Da Kenntnisse über mögliche Förderungen und Zuschüsse beim Hausbau bares Geld wert ist, sollten Bauherren sich umfassend informieren und von Fachleuten wie Fertighausexperte beraten lassen.

Langfristige Kosteneinsparungen

Ein entscheidender Vorteil von einem Haus mit Passivhaus Standard sind die erheblichen Einsparungen hinsichtlich der Heiz- und Energiekosten. Aufgrund ihrer kontrollierten Lüftungssysteme und ihrer hervorragenden Dämmung benötigen Passivhäuser lediglich einen Bruchteil an Energie im Vergleich zu einem herkömmlichen Haus. So können beispielsweise die Passivhaus-Heizkosten bei rund 100,- Euro pro Jahr liegen, wohingegen ein konventionelles Haus schnell bei mindestens 1.000,- Euro an Heizkosten liegt.

Die Erhöhung des Immobilienwerts aufgrund der energieeffizienten Bauweise ist ein weiterer wichtiger Punkt. Denn aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach energieeffizientem Wohnraum wächst der Marktwert von Passivhäusern zunehmend.

Bau eines Passivhauses: Schritt-für-Schritt

Der Bau eines Passivhauses ist ein anspruchsvolles Projekt, welches Energieeffizienz und nachhaltiges Wohnen in den Mittelpunkt stellt. Um stets einen klaren Überblick über den gesamten Bauprozess zu behalten, ist die Kenntnis der einzelnen Schritte äußerst wichtig.

Vorbereitung und Planung

  • Baugrundstück und Planung – Die erste Phase auf dem Weg zum Passivhaus-Eigenheim beginnt mit der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück. Faktoren wie die Lage, die Geländebeschaffenheit und die Ausrichtung spielen dabei eine wichtige Rolle. Weiter geht es mit der Planung vom Gebäude. Hierbei wird durch die Gestaltung und die technischen Spezifikationen sichergestellt, dass alle Passivhaus-Kriterien eingehalten werden.

  • Genehmigungen und Vorschriften – Nach Abschluss der Planungsphase geht es nun an das Einholen aller notwendigen Genehmigungen. Wichtig ist hierbei auch, dass die Bauherren sich umfassend über die lokalen Bauvorschriften und auch über etwaige erforderliche Umweltgutachten informieren. Es empfiehlt sich durchaus, diesbezüglich eine Beratung durch Experten wie beispielsweise a better place in Anspruch zu nehmen. Denn die Themen sind komplex und Laien können schnell den Überblick verlieren. In dieser Phase wird der Bauantrag bei der zuständigen Behörde eingereicht und anschließend von dieser auf die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben hin überprüft. Dies kann durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass eine frühzeitige Abgabe des Bauantrags durchaus sinnvoll ist.

Bauphase

  • Bauablauf und wichtige Bauabschnitte – Die Bauphase startet mit den Erdarbeiten und der Legung des Fundaments. Es folgen die Erstellung des Rohbaus, die Installation der Türen und Fenster sowie die Umsetzung spezifischer Passivhaus-Techniken wie der speziellen Gebäudehülle. Wichtige Bauabschnitte stellen die Dämmarbeiten, die Montage der regenerativen Energiesysteme und der Einbau der Lüftungsanlage dar. Um den Anforderungen von einem Passivhaus gerecht zu werden, ist es wichtig, jeden dieser Schritte sorgfältig zu dokumentieren.

  • Qualitätskontrolle und Prüfungen – Eine kontinuierliche Qualitätskontrolle ist während der gesamten Bauphase unerlässlich. Dazu zählen die stete Überwachung von Techniken und Materialien, die dem Standard eines Passivhauses entsprechen müssen, sowie regelmäßige Blower-Door-Tests, um die luftdichte Bauweise des Wohnhauses zu prüfen. Diese Tests sind besonders wichtig, da sie etwaige Undichtigkeiten identifizieren und deren umgehende Behebung ermöglichen. Nur so können die energetischen Anforderungen gewährleistet werden.

Fertigstellung und Einzug

  • Abschlusskontrollen und Abnahmen – Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Nun erfolgt die detaillierte Schlusskontrolle. Dabei wird das Gebäude auf Baumängel überprüft und sämtliche technische Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit hin kontrolliert. Die Schlusskontrolle erfasst zudem auch die finale Abnahme durch die zuständigen Behörden, die Übergabe der Bauunterlagen sowie gegebenenfalls die Einholung von einem Passivhaus-Zertifikat.

  • Anpassungen und Nacharbeiten – Bei gefundenen Mängeln kommt es nun noch zu Nacharbeiten und Anpassungen. Dabei kann es sich um rein kosmetische Arbeiten oder auch um die Feinabstimmung der Haustechnik handeln.

  • Schlüsselübergabe und Einzug – Der schönste Teil bei jedem Hausbau ist für die Bauherren der Erhalt der Schlüssel und der Einzug in ihr Traumhaus.

Wartung und Betrieb vom Passiv-Energiesparhaus

Passivhäuser gelten als Gebäude mit der energieeffizientesten Bauweise und bieten unter anderem durch ihre hohen Dämmstandards hervorragende Möglichkeiten zur Minimierung des Energieverbrauchs. Doch um die Vorteile des Passivhauses auch langfristig sichern zu können, bedarf es regelmäßiger Wartungen und einen bewussten Betrieb.

Regelmäßige Wartung

Für die langfristige Funktionalität und Energieeffizienz eines Passivhauses ist eine regelmäßige Wartung sehr wichtig. Hierzu gehören:

  • Inspektion der Lüftungsanlage – einmal jährlich

  • Filterwechsel – alle sechs bis zwölf Monate

  • Dichtigkeitsprüfung bei Türen und Fenster – mindestens alle zwei Jahre

  • Überprüfung von Fassade und Dachfläche – alle fünf Jahre

Nur durch eine regelmäßige Inspektion und Wartung können etwaige Schäden frühzeitig erkannt und dadurch kostenintensive Reparaturen vermieden werden.

Energieüberwachung und -management

Ein effizientes Energiemanagement beginnt mit einer kontinuierlichen Überwachung vom Energieverbrauch. Smart-Meter-Systeme erfassen und analysieren den Verbrauch von Strom und Wärme und ermöglichen so ein gezieltes Gegensteuern bei Verbrauchsspitzen. Dies trägt zur Optimierung des gesamten Energiehaushalts bei.

Empfehlenswert sind zudem digitale Tools für die Heizungsregelung. Damit können die Heizstrategien optimal an die Bedürfnisse der Hausbewohner angepasst werden.

Langfristige Tipps für den Betrieb

Damit die Energieeffizienz des Passivhauses langfristig gewährleistet ist, bedarf es eines bewussten Umgangs mit den Ressourcen. Es empfiehlt sich die Nutzung der Beachtung des Standby-Verbrauchs sowie die Nutzung von energieeffizienten Geräten. So können unnötige Stromkosten vermieden werden.

Das Leben im Passivhaus bietet zahlreiche Vorteile. Jedoch bringt es auch spezifische Herausforderungen mit sich.

Belüftung und Luftqualität: Das Passivhaus ist sehr gut isoliert. Das bedeutet jedoch auch, dass ein geringerer Luftaustausch mit der Außenwelt stattfindet. Die Belüftung des Gebäudes wird durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sichergestellt. Diese muss für eine stets gesunde Luftqualität regelmäßig gewartet und auf ihre optimale Funktion überprüft werden.

Energieverbrauch: Passivhäuser sind auf die Minimierung des Energieverbrauchs ausgelegt. Doch auch die Bewohner beeinflussen den Verbrauch und die Energiekosten. Es ist somit wichtig, sich umfassend über energieeffizientes Verhalten zu informieren und Beleuchtung und Haushaltsgeräte bewusst einzusetzen.

Raumnutzung und Möblierung: Aufgrund der hohen Dämmung können Dekorationen und Möbel die Luftzirkulation behindern und so das Raumklima beeinträchtigen. Die Anordnung von Möbeln sollte deshalb so erfolgen, dass die Luftströme im Raum nicht eingeschränkt werden.

Wechselwirkungen mit der Umgebung: Die zentrale Lage der Fenster eines Passivhauses führt zu einer optimalen Nutzung des Sonnenlichts. Die Hausbewohner müssen hierfür die optimale Nutzung natürlicher Lichtquellen berücksichtigen und Kühlung, Heizung und Beleuchtung entsprechend anpassen.

Keine dieser Herausforderungen ist unüberwindbar und die Bewohner gewöhnen sich sehr schnell an die Vorteile und Herausforderungen vom Leben im Passivhaus. Und dann heißt es einfach nur noch genießen und sich über die niedrigen Energiekosten freuen.

Vergleich: Passivhaus vs. andere Bauweisen

Passivhäuser werden sowohl ökonomischen als auch ökologischen Ansprüchen gerecht und haben sich über die Jahre hinweg als eine der effizientesten Bauweisen etabliert. Im direkten Vergleich mit anderen Bauformen wie dem Niedrigenergiehaus oder dem Standardhaus zeigen sich deutliche Unterschiede in Bezug auf Komfort, Kosten und Energieeffizienz.

Vergleich mit Standardhäusern

Die Unterschiede hinsichtlich der Energieeffizienz zwischen Standardhäusern und Passivhäusern sind signifikant.

  • Energiebedarf: Der Jahreswärmebedarf eines Standardhauses liegt bei über 100 kWh/m2, während Passivhäuser lediglich einen Wert von rund 15 kWh/m2 erreichen.

  • Wärmeverlust: Standardhäuser weisen durch ihre schlechtere Dämmung im Vergleich zum Passivhaus eine höhere Wärmeverlustquote auf.

  • Heizkosten: Standardhäuser verfügen meist über konventionelle Heizsysteme mit geringer Effizienz. Passivhäuser hingegen sind mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet, welche die Heizkosten minimiert.

Im Komfort- und Kostenvergleich zeigt sich:

  • Baukosten: Für Passivhäuser sind die initialen Baukosten in der Regel höher als für Standardhäuser, was auf die aufwändige Planung und die hochwertigen Materialien beim Passivhaus zurückzuführen ist.

  • Energiekosten: Aufgrund ihrer hohen Energieeffizienz garantieren Passivhäuser niedrige Betriebskosten. Standardhäuser hingegen produzieren oft hohe Heizkosten.

  • Komfort: Dank ihrer Lüftungsanlage bieten Passivhäuser eine hohe Luftqualität und eine konstante Raumtemperatur. Bei Standardhäusern liegen Temperaturschwankungen vor. Zudem ist beim Standardhaus der Einfluss der Außenwetterbedingungen stärker ausgeprägt.

Vergleich mit Niedrigenergiehäusern

Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser weisen ebenfalls einige Unterschiede auf. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Energiebedarf: Während Niedrigenergiehäuser einen Bedarf von maximal 40 kwH/m2 besitzen, weisen Passivhäuser mit 15 kWh/m2 einen geringeren Jahreswärmebedarf auf.

Dämmstandard: Ein Passivhaus muss striktere Dämmstandards erfüllen als ein Niedrigenergiehaus. Dies führt zu einem besseren energetischen Gesamtbild beim Passivhaus.

Lüftung: Niedrigenergiehäuser greifen oft auf natürliche Lüftungsmethoden zurück, während Passivhäuser über ein besonders effizientes Lüftungssystem verfügen.

Die Vor- und Nachteile im Vergleich:

  • Vorteile Passivhaus: Besserer Wohnkomfort, größere Energieeinsparungen.

  • Vorteile Niedrigenergiehaus: Geringere Baukosten, einfachere Planung.

  • Nachteile Passivhaus: Längere Planungsphase, höhere Investitionskosten.

  • Nachteile Niedrigenergiehaus: Höherer Energiebedarf, geringerer Wohnkomfort.

Vergleich mit Plusenergiehäusern

Bei Plusenergiehäusern handelt es sich um eine weitere moderne Bauweise. Hier werden Solarthermie, Photovoltaikanlagen und andere regenerative Energiesysteme genutzt und so mehr Energie erzeugt als verbraucht.

Unterschiede zum Passivhaus:

  • Energieerzeugung: Während Passivhäuser auf minimale Heizenergie ausgelegt sind, erzeugen Plusenergiehäuser aktiv Energie.

  • Energiebedarf: Passivhäuser benötigen Energie. Plusenergiehäuser verfügen in der Regel über eine sehr gute Autarkie, da sie selbst Energie erzeugen.

  • Technische Ausstattung: Passivhäuser konzentrieren sich auf eine optimierte Thermik, während Plusenergiehäuser komplexer in der Technik sind.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich beim Passivhaus um ein zukunftsorientiertes und innovatives Baukonzept handelt, welches eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Energieverbrauch-Minimierung und nachhaltigem Wohnen spielt. Die hoch entwickelten Technologien und die strengen energetischen Anforderungen ermöglichen eine signifikante Senkung der CO2-Emissionen und der Heizkosten. Und dies bei gleichzeitiger Erhöhung von Lebensqualität und Wohnkomfort. Obwohl die Anfangsinvestitionen höher sind, zeigt sich das Passivhaus auf lange Sicht ökonomisch attraktiv. Unter anderem auch aufgrund verschiedener Zuschüsse und Fördermöglichkeiten.

Um alle Vorteile von einem Passivhaus optimal nutzen zu können, bedarf es einer sorgfältigen Planung und einer sorgfältigen technischen Umsetzung. Zudem ist eine regelmäßige Wartung wichtig für die Dauerhaftigkeit der Passivhaus-Vorteile. Passivhäuser sind definitiv eine sinnvolle Investition in den Erhalt natürlicher Ressourcen, in den Klimaschutz und auch in die persönliche Lebensqualität.

Häufige Fragen (FAQs) zu Passivhäusern

Der Bau eines Passivhauses ist im Durchschnitt etwa 20 % teurer als der eines Standardhauses, bedingt durch strengere Anforderungen an Dämmung, Fenster und technische Ausstattung. Eine Alternative zum Passivhaus kann der Bau eines KfW 40 oder Kfz 55 Effizienzhauses sein. 

Die exakte Bauzeit für ein Passivhaus vorherzusagen ist nicht möglich. Denn die Bauzeit ist abhängig von mehreren Faktoren und kann somit variieren. In der Regel liegt die Passivhaus-Bauzeit in einem Rahmen von sechs bis zwölf Monaten.

Faktoren, welche die Bauzeit beeinflussen:

  • Planung und Genehmigungen – Die Zeit für die Hausplanung und die Zeit bis zum Erhalt der Baugenehmigung variieren stark. Oftmals handelt es sich dabei um den zeitaufwendigsten Teil des Bauprozesses.

  • Bauweise – Die Wahl der Bauweise, beispielsweise Fertighaus, Massivhaus oder Holzrahmenbau

  • Witterung – Das Wetter kann die Bauzeit, vor allem hinsichtlich der Außenarbeiten, stark beeinflussen.

  • Materialverfügbarkeit – Engpässe und Lieferschwierigkeiten bei den Materialien können ebenfalls zu Verzögerungen im Bauablauf führen.

Grundsätzlich können Passivhäuser in jedem Klima gebaut werden. Allerdings sind gegebenenfalls Anpassungen notwendig, um den vorliegenden klimatischen Bedingungen und etwaigen diesbezüglichen besonderen Anforderungen gerecht zu werden.

Bei einem Passivhaus spielt die Lüftungsanlage eine zentrale Rolle hinsichtlich der Luftqualität und des energetischen Komforts.

Die Merkmale und Hauptfunktionen der Passivhaus-Lüftungsanlage:

  • Kontrollierte Wohnraumlüftung – Um frische Luft in die Wohnräume zu leiten, nutzen Passivhäuser eine zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage, welche zugleich auch die verbrauchte Luft abführt.

  • Wärmerückgewinnung – Der Wärmetauscher ist ein wesentliches Merkmal der Passivhaus-Lüftungsanlage. Das Prinzip: Vor der Ableitung der verbrauchten Raumluft nach außen gibt diese ihre Wärme an die eingeleitete frische Zuluft ab. So erfolgt eine Erhöhung der Temperatur der einströmenden Luft ohne zusätzlichen Energieaufwand. Die Folge ist ein reduzierter Heizbedarf.

  • Filterung – Um Pollen, Staub und andere aus Schmutzpartikel zu entfernen, erfolgt eine Filterung der Zuluft. Dies sorgt für eine verbesserte Qualität der Innenraumluft, was vor allem für Allergiker besonders wichtig ist.

  • Flexibilität und Zonierung – In größeren Passivhäusern ist es möglich, die Lüftungsanlage so zu gestalten, dass die Räume unabhängig voneinander belüftet werden. So können die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Hausbewohner erfüllt werden.

  • Automatische Steuerung – Die meisten Passivhaus-Lüftungsanlagen sind mit Sensoren ausgestattet, welche die Luftqualität stetig überwachen. So erfolgt eine automatische Anpassung der Lüftung, was für ein optimales Raumklima bei gleichzeitiger Energieersparnis sorgt.

Bauherren stehen verschiedene staatliche Förderungen für den Bau oder auch die Sanierung ihres Passivhaus-Traumhauses zur Verfügung.

  • KfW-Förderprogramme

  • BAFA-Förderung

  • Landesförderungen

  • kommunale Förderprogramme

  • MAP (Marktanreizprogramm)

  • steuerliche Vorteile

Es ist ratsam, sich hinsichtlich der Planung eines Passivhauses und damit einhergehend der Suche nach Fördermöglichkeiten und Zuschüssen beraten und unterstützen zu lassen. So zum Beispiel durch die Architekten von a better place, welche neben wertvollen Informationen auch über tiefgreifende Erfahrung in dieser Thematik verfügen.

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