KfW Effizienzhaus
- Tobias Beuler
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In der heutigen Zeit rücken Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer mehr in den Mittelpunkt des Bauens. Hierfür bietet das KfW Effizienzhaus eine äußerst vielversprechende Lösung. Diese modernen Häuser zeichnen sich durch ihren geringen Energieverbrauch aus und profitieren zudem von attraktiven Fördermöglichkeiten.
Kurz & Kompakt: Zusammenfassung
KfW-Effizienzhäuser bieten hohe Energieeffizienz aufgrund guter Wärmedämmung und dem Einsatz von erneuerbaren Energien. Dies führt zu minimalen Energiekosten und folglich hohen jährlichen Einsparungen.
Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert den Neubau sowie die Sanierung von Effizienzhäusern durch zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse.
Investitionskosten: Zwar sind die Investitionskosten für ein KfW-Effizienzhaus höher, allerdings amortisieren sie sich durch die hohen jährlichen Einsparungen.
Wertstabilität: Gebäude mit KfW-Effizienzhaus-Standard bieten eine langfristige Wertstabilität und erzielen bei Wiederverkauf oder Vermietung höhere Preise.
Was ist ein KfW-Effizienzhaus?
Bei einem KfW-Effizienzhaus handelt es sich um ein Haus, welches durch minimale Energiekosten und hohe Energieeffizienz charakterisiert ist. KfW-Effizienzhäuser weisen eine besonders gute Wärmedämmung der Gebäudehülle auf und durch Nutzung erneuerbarer Energien wird der Energiebedarf des Gebäudes gedeckt. Der Begriff bezieht sich dabei auf ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, definiertes Konzept. Dieses Konzept umfasst architektonische und technische Standards, welche den Energiebedarf eines Gebäudes signifikant reduzieren. Die KfW bietet verschiedene Fördermöglichkeiten und somit unterschiedliche Effizienzhaus-Varianten an, welche im erreichten energetischen Standard variieren.
Die Unterstützung des Neubaus und der Sanierung von Gebäuden zu unterstützen, die den Energieeffizienzanforderungen entsprechen, ist die Zielsetzung der KfW-Förderprogramme. Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen bieten einen Anreiz, in energetisch optimierte, moderne Wohngebäude zu investieren.
Die Energieeffizienz spielt im modernen Hausbau eine wichtige Rolle, da sie sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet. Mit wachsendem Bewusstsein für den Klimawandel und den steigenden Kosten für Energie beschäftigen sich immer mehr Bauherren mit den Möglichkeiten der nachhaltigen Gebäudegestaltung. Ein KfW-Effizienzhaus sorgt für langfristige Kosteneinsparungen aufgrund reduzierter Betriebskosten und erfüllt zudem die aktuellen gesetzlichen Vorgaben zur Energieeinsparung.
Die verschiedenen KfW Effizienzhaus-Standards bzw. Effizienzhaus-Stufen
Die KfW-Effizienzhausstandards umfassen mehrere Stufen der Energieeffizienz. Den höchsten Standard stellt dabei das KfW Effizienzhaus 40 dar, gefolgt vom KfW Effizienzhaus 55. Der ältere Standard KfW Effizienzhaus 70 hingegen wird zunehmend irrelevant.
KfW Effizienzhaus 40
Den höchsten Effizienzhausstandard stellt das KfW Effizienzhaus 40 dar, denn er erfüllt strenge Anforderungen an die Energieeffizienz. Ein KfW-Effizienzhaus 40 darf maximal 40 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus benötigen. Zudem ist die Nutzung von mindestens 15 Prozent erneuerbarer Energien gefordert.
Vorteile und Fördermöglichkeiten:
Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für Neubau und energetische Sanierung
höhere Vergünstigungen für Kombination mit weiteren KfW-Programmen
reduzierte Betriebskosten aufgrund geringem Energieverbrauchs
Wertsteigerung der Immobilie aufgrund ihrer hohen Energieeffizienz
KfW Effizienzhaus 55
Unter dem Standard der KfW 40 Effizienzhäuser liegt das KfW Effizienzhaus 55. Doch auch hier wird eine hohe Energieeffizienz verlangt. So darf ein Gebäude dieser Nachhaltigkeits-Klasse maximal 55 Prozent des Energiebedarfs eines vergleichbaren Neubaus benötigen. Die Anforderungen an die Nutzung erneuerbarer Energien fallen geringer aus als beim KfW Effizienzhaus 40.
Fördermöglichkeiten:
Zinsermäßigte Darlehen für Neubau und Sanierung zum Effizienzhaus
Zuschüsse zur Verbesserung der Energieeffizienz
Unterstützung für die Nutzung von erneuerbaren Energien
Förderungen für Energieberatung und Planung
KfW Effizienzhaus Stufe 70
Einen älteren Standard stellt das KfW-Effizienzhaus 70 dar, bei welchem maximal 70 & vom Energiebedarf eines vergleichbaren Neubaus erlaubt sind. Für die Einführung des Übergangs zu energieeffizientem Bauen war dieser inzwischen veraltete Standard historisch gesehen sehr wichtig.
Die Bedeutung des KfW Effizienzhaus 70 nimmt jedoch stark ab, da die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seit dem Jahr 2020 vorwiegend die Anforderungen der Effizienzhäuser 50 und 55 fördert. Dies ist Teil der langfristigen Strategie zur Maximierung der Energieeffizienz im Bauwesen und zur Förderung nachhaltiger Praktiken. Somit wird der KfW 70 Standard in Zukunft vollständig auslaufen und wird schon jetzt nicht mehr aktiv gefördert.
Voraussetzungen für ein KfW Effizienzhaus
Für ein KfW-Effizienzhaus müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden. So zum Beispiel eine energetische Beratung und Planung, bauliche Maßnahmen für die Wärmedämmung von Wänden und Dach sowie die Integration erneuerbarer Energien.
Energetische Planung und Beratung
Eine fundierte energetische Planung und Beratung durch Experten wie beispielsweise a better place ist eine wichtige Voraussetzung zur Erfüllung der KfW-Effizienzhaus-Vorgaben. Die Experten analysieren den energetischen Zustand des Wohngebäudes und zeigen effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz auf.
Im Rahmen der Beratung wird zudem meist ein individueller Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, als strategischer Leitfaden erstellt. Dieser Sanierungsfahrplan umfasst sowohl konkrete Maßnahmen und einen Zeitrahmen als auch Finanzierungsmöglichkeiten, welche für das Erreichen des gewünschten Effizienzstandards erforderlich sind.
Bauliche Maßnahmen
Um die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus zu erfüllen, bedarf es verschiedener baulicher Maßnahmen. Dazu zählt auch die Wärmedämmung von Wänden, Keller und Dach, um den Wärmeverlust zu minimieren und folglich den Energieverbrauch zu senken.
Ein weiterer wesentlicher Schritt zum KfW-Effizienzhausstandard ist der Austausch von Fenstern und Türen gegen energieeffizientere Modelle, welche zusätzliche Wärmeverluste verhindern. Hinzu kommt die Installation moderner Heizsysteme und Lüftungsanlagen, welche die Effizienz des gesamten Wohngebäudes erhöhen und den Wohnkomfort steigern.
Erneuerbare Energien
Ebenfalls eine sehr wichtige Voraussetzung für das Erreichen des KfW Effizienzhaus Standards ist die Integration erneuerbarer Energien in das Energiekonzept des Gebäudes. Dies umfasst die Installation von Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserbereitung oder von Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung.
Auch wird die Nutzung von Biomasseheizungen und Wärmepumpen empfohlen, um die Heizung nachhaltig und effizient zu gestalten. All diese Maßnahmen tragen erheblich dazu bei, den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren.
Fördermöglichkeiten und Finanzierung
Die KfW Bank bietet verschiedene Förderkredite für den Neubau oder den Erwerb von Effizienzhäusern sowie für die energetische Sanierung an. Damit verbunden sind günstige Zinssätze und Tilgungszuschüsse. Auch gibt es finanzielle Zuschüsse für spezifische Sanierungsmaßnahmen und für die Förderung von erneuerbaren Energien, welche in Kombination mit weiteren Förderprogrammen genutzt werden können.
KfW-Förderkredite
KfW 261: Kredit für den Neubau oder den Erwerb eines KfW Effizienzhauses
KfW 262: Kredit für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden
KfW 263: Kredit für den Erwerb von neu erbauten Effizienzhäusern von privaten Anbietern
KfW 267: Kredit für den Erwerb von Wohnraum in einem KfW-Effizienzhaus. Oder für den Kauf von genossenschaftlichem Wohnraum, welcher den Standards von KfW-Effizienzhäusern entspricht.
Zuschüsse zur Sanierung
Zuschüsse für die energetische Sanierung: finanzielle Unterstützung für Einzelmaßnahmen wie Heizungsmodernisierung, Fensteraustausch oder Wärmedämmung
Förderung erneuerbarer Energien wie beispielsweise Solaranlagen
Kombinationsmöglichkeiten: KfW-Kredite können mit weiteren Förderprogrammen wie zum Beispiel einer Bundesförderung für effiziente Gebäude oder der BAFA-Förderung kombiniert werden
Tilgungszuschuss und Bonuszahlungen
Ein Tilgungszuschuss wird zur Reduzierung der tatsächlichen Belastung des Kreditnehmers gewährt. Allerdings ist der Tilgungszuschuss an bestimmte Vorgaben geknüpft. So zum Beispiel an die Effizienzstandards, an die Energieeinsparung und auch an Bau- oder Sanierungsnachweise.
Energieeffizienz bei Altbau und Bestandsgebäuden
Für Hausbesitzer von Bestandsgebäuden bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (kurz: BEG) attraktive Möglichkeiten zur energetischen Sanierung. Gerade bei einem Altbau oder einem Denkmal ist es wichtig, die Gebäudehülle zu modernisieren, um den Primärenergiebedarf zu senken und die Energiestandards zu erfüllen, die beispielsweise in der EnEV festgelegt sind. Sanierungsmaßnahmen, wie die Verbesserung des Transmissionswärmeverlustes, erhöhen nicht nur den Wert der Bestandsimmobilie, sondern ermöglichen auch den Erhalt eines Investitionszuschusses. So können Hausbesitzer ähnlich wie bei Neubauten durch die energetische Optimierung ihre Immobilie auf den Stand eines Referenzgebäudes bringen und langfristig von geringeren Energiekosten profitieren. Diese Maßnahmen tragen erheblich zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Erreichung der vorgegebenen Energiestandards bei.
Ein Investitionszuschuss im Rahmen der BEG ist auch für Hausbesitzer von Bestandsimmobilien oder einem Denkmal möglich, wenn durch energetische Maßnahmen der Primärenergiebedarf gesenkt und der Transmissionswärmeverlust minimiert wird, sodass das Gebäude die energetischen Anforderungen eines Referenzgebäudes gemäß EnEV erfüllt und in eine höhere Energieeffizienzklasse aufsteigt, was zudem den Wert der Immobilie im Vergleich zu Neubauten steigert.
Planung und Umsetzung eines KfW Effizienzhauses
Der erste Schritt bei der Planung und Umsetzung von einem KfW Effizienzhaus ist die Auswahl eines erfahrenen Energieberaters, welcher bei der Erstellung des Energieausweises und der Planung aller erforderlicher Maßnahmen für die Erreichung des KfW-Effizienzhaus-Standards unerlässlich ist. Für die Baudurchführung ist die Wahl qualifizierter Handwerksbetriebe sowie eine stete Qualitätskontrolle samt Zwischenabnahme entscheidend. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden sämtliche Maßnahmen dokumentiert und anschließend bei der KfW Bank zur Beantragung der Fördermittel eingereicht. Es folgen die Prüfung der Antragsunterlagen und die formale Endabnahme des Baus.
Die Planungsphase
In dieser Phase ist die Wahl von einem erfahrenen Energieberater äußerst wichtig. Dieser Experte unterstützt bei der Erstellung des Energieausweises, welcher die energetische Effizienz des baldigen Neubaus bewertet. Auch bei der Planung sämtlicher erforderlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel der Dämmungsoptimierung und der Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien hilft der Energieberater. So wird sichergestellt, sämtliche KfW-Effizienzhaus-Standards zu erreichen.
Die Baudurchführung
Für die Baudurchführung sind qualifizierte Handwerksbetriebe erforderlich, welche über Erfahrung im Bereich des energieeffizienten Bauens verfügen. Während des gesamten Bauprozesses ist eine stete Qualitätskontrolle besonders wichtig. Zudem stellen regelmäßige Zwischenabnahmen sicher, dass sämtliche geplanten Maßnahmen fachgerecht umgesetzt und so die hohen KfW-Standards eingehalten werden.
Abschluss und Förderungsauszahlung
Nach Bauabschluss erfolgt die Dokumentation sämtlicher umgesetzten Maßnahmen. Diese Dokumentation ist für die Beantragung der KfW-Fördermittel notwendig. Nach Prüfung der eingereichten Dokumentation durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau erfolgt die Fördermittelauszahlung, gefolgt von der formalen Endabnahme des KfW Effizienzhauses.
Kosten und Einsparungen: Lohnt sich ein KfW-Effizienzhaus?
Fakt ist, dass die Investitionskosten für ein KfW-Effizienzhaus höher liegen als für ein konventionelles Gebäude. Schließlich bedarf es hierbei Ausgaben für die Energieberatung, für eine Heizungsanlage auf Basis erneuerbarer Energien sowie hochwertige Baumaterialien. Jedoch ermöglichen KfW-Effizienzhäuser hohe jährliche Energieeinsparungen, was die anfänglichen Mehrinvestitionen zügig amortisiert.
Investitionskosten
Die Investitionskosten für ein KfW-Effizienzhaus setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Diese können im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude höher sein. Zu den Kostenfaktoren eines KfW Effizienzhauses zählen:
Kosten für den Energieberater und für die Erstellung des Energieausweises
hochwertige Baumaterialien wie Dämmstoffe sowie energieeffiziente Türen und Fenster
Kosten für moderne Heizungsanlagen wie zum Beispiel Solarthermie oder Wärmepumpen sowie kontrollierte Wohnraumlüftung
höhere Planungskosten aufgrund der komplexeren Anforderungen
Energieeinsparungen
Ein Haus mit KfW Effizienzhaus Standard ermöglicht erhebliche jährliche Energieeinsparungen. Diese ergeben sich aus der hohen Dämmung und der optimierten Gebäudetechnik. Abhängig von der Effizienzklasse und den individuellen Verbrauchsgewohnheiten der Hausbewohner können jährlich zwischen 500,- Euro und 1.500,- Euro an Energiekosten eingespart werden. Dadurch amortisieren sich die anfänglichen Mehrinvestitionen zügig.
Langfristiger Werterhalt
Die hohe Energieeffizienz begünstigt den langfristigen Werterhalt eines Hauses nach KfW Maßstab. So sind Immobilien mit sehr guten energetischen Kennwerten tendenziell wertstabiler und erzielen bei Vermietung oder Wiederverkauf höhere Preise.
Fazit
KfW-Effizienzhäuser bieten aufgrund der Nutzung erneuerbarer Energien und ihrer hohen Energieeffizienz eine nachhaltige Lösung für modernes Wohnen. Zudem ermöglichen sie langfristige Kosteneinsparungen. Die höheren Anfangsinvestitionen amortisieren sich dank der signifikanten jährlichen Energieeinsparung. Zudem werden die Bauherren bei ihrem energieeffizienten Bauprojekt durch diverse Fördermöglichkeiten und Zuschüsse unterstützt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum KfW Effizienzhaus
Der Hauptunterschied zwischen KfW 40 und KfW 55 liegt in den Anforderungen hinsichtlich der Energieeffizienz und des maximal zulässigen Energiebedarfs des Gebäudes.
Die Höhe der Förderungen für ein KfW-Effizienzhaus variiert abhängig vom spezifischen Programm, dem Effizienzstandard und von der Art des Vorhabens, also ob Neubau oder energetische Sanierung.
In der Regel ist eine nachträgliche Beantragung von Fördermitteln nicht möglich. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fordert, dass die Antragstellung für Fördermittel vor Beginn der Maßnahmen erfolgen muss.
Werden die Anforderungen für eine KfW-Förderung nicht erfüllt, kann es zu verschiedenen Konsequenzen kommen. Diese sind abhängig vom gewählten Programm und den spezifischen Umständen und können von Antragsablehnung bis hin zur Rückzahlung reichen.